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Mit dem Fahrrad entlang der Südküste Englands

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Ankunft in Plymouth, Übernachtung in Totnes

Nachdem wie die erste Hälfte unserer Reise in der Bretagne verbracht hatten, kamen wir mit der Fähre von Roscoff in Plymouth an. Wichtigste Neuerung: Auf der linken Seite fahren. Auch neu war die Umgebung, denn es ging von der beschaulichen und dünnbesiedelten Bretagne in eine englische Industriestadt.

Von Plymouth fuhren wir direkt weiter nach Totnes.

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Erste Amtshandlung in England: Kaffee trinken im Café Fat Lemons

Die Stadt ist erstaunlich lebendig dafür, dass hier nur ca. 8000 Menschen wohnen. Berühmt wurde die Stadt in jüngster Vergangenheit durch die sehr aktive Transition Town Bewegung. Wer mehr darüber erfahren möchte, dem empfehle ich den Film In Transition 2.0 und den Kinofilm Tomorrow.

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Hier ist es, das Headquarter des Transition Town Networks

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Übernachtet haben wir ein wenig außerhalb auf der Beara Farm.

Am nächsten Morgen ging es dann mit dem Zug weiter nach Exeter. Hier startete unsere Radtour.

Route und Zeltplätze

Unsere Route in Devon und Sussex in England verlief fast ausschließlich entlang der National Cycle Route 2. Wie schon in Frankreich haben wir es uns damit sehr einfach gemacht. Statt lange zu überlegen, wo wir herfahren, haben wir „ein Produkt von der Stange“ genommen.

suedengland_route_2

Fernradwanderwege sind meist gut ausgeschildert. Die Cycle Route 2 in England verläuft zum Großteil über Landstraßen.

Beim Navigieren hat uns die App Komoot unterstützt. Hier geht es zu unserer Tour: https://www.komoot.de/tour/9624707. Wir sind die Tour bis Hastings gefahren, das letzte Stück bis Dover haben wir ausgelassen.

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Die Bretagne hat uns den Umgang mit Höhenprofilen gelehrt. In England war es im Mittel etwas flacher, einige Anstiege hatten es aber echt in sich. Dazu später mehr.

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Die Campingplatzsuche haben mir mithilfe einer Google My Maps Karte bestritten, die wir vor der Reise angefertigt hatten. Die Karte enthält auch alle Bahnhöfe. Das war hilfreich, denn wir haben kleine Teile der Tour ausgelassen und sind mit dem Zug gefahren. So war die Gesamttour weniger stressig und wir konnten die Zeit auf dem Rad mehr genießen.

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England hat ein sehr dichtes Zugnetz. Die Bahnhöfe (blaue Icons) reihen sich eng aneinander.

Einige Campingplätze auf der Karte sind der Plattform Camp in my garden entnommen. Dort können Privatleute quasi ihren Garten vermieten. Klingt super interessant, aber auf meine drei Anfragen hat sich niemand gemeldet. Wer hier bessere Erfahrungen macht, darf gerne unten einen Kommentar hinterlassen.

Mehr zur generellen Vorbereitung auf die Reise habe ich hier beschrieben.

Von Exeter bis Sidmouth

Von Exeter ging es zunächst südlich durch mehrere schöne Küstenorte. Wären wir nicht so gespannt auf die vor uns liegende Tour gewesen, hätte wir hier schon ausgiebige Pausen machen können.

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Marina in Exeter

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Bereits in Asien habe ich gerne Strom- und sonstige Leitungen fotografiert. Das englische Vorstadtmodell gefällt mir auch gut.

Kurz hinter Sidmouth kamen dann Anstiege, die sich gewaschen hatten. An manchen Stellen mussten wir schieben, was mit dem Gepäck aber ziemlich nervig ist. Die Alternativstrategie hieß, im Wechsel 20 Meter im ersten Gang zu fahren und zu verschnaufen. Am Campingplatz angekommen, erfuhren wir, dass genau dieser Abschnitt schon mal Teil der Tour of Britain war und selbst für die Radprofis eine ziemliche Herausforderung darstellte.

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Auch wenn es manchmal weh tut: Je mehr Berge, desto schöner die Landschaft

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Geschafft. Hier liegen 16 % Steigung hinter uns.

Von Seaton nach Southampton

In Seaton sahen wir das erste Mal eins der typischen Seebäder. Küstenstädte, die bereits vor 100 Jahren Touristen anzogen und denen man hier und dort diese Geschichte auch ansieht. Nicht alles glänzt, aber die Lage am Meer und der Strand verlieren ihre Anziehung nie.

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Nicht in London, sondern mitten im Nirgendwo machten wir unsere erste Bekanntschaft mit einem Doppeldeckerbus.

Besonders gut gefallen hat uns der Abschnitt durch den New Forest National Park. Hier verlief die Route durch Wälder und Heidelandschaften. Auf den Wiesen grasten wilde Pferde und Esel. Die Natur tat richtig gut, denn die Südküste ist dicht besiedelt und die nächste Großstadt ist meist nicht weit. Das kann man hier für ein paar Stunden komplett ausblenden.

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Die Esel liefen hier frei auf der Straße herum

Am Pier in Hythe Town setzten wir dann nach Southampton über.

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Von Southampton nach Brighton

Southampton ist für mich Titanic. Hier ist sie damals ausgelaufen, hier begann ihre schicksalhafte Fahrt. Im Hafen angekommen merkte ich, dass es aber auch eine ganz normale Stadt ist, die sich keineswegs nur über ein untergegangenes Schiff identifiziert. Ein kurzer Abstecher in die Innenstadt bescherte mir dann aber doch noch mein Foto-Souvenir, auch wenn es nur eine Eckkneipe ist.

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Kaum auf dem Rad, ging es schon wieder auf eine Fähre über den Fluss Hamble. Das kleine Schiff schlug Tina nur mit geringem Vorsprung im Pink-sein.

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In den Seeorten sahen wir immer wieder bunte Häuschen, wie wir sie von unserer Tour durch Skandinavien kennen. Das Umfeld ist häufig nicht ganz so pittoresk und es entsteht eine spannende Mischung aus schön und … nicht-ganz-so-schön.

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Zwei Tage in Brighton

Brighton wurde uns mehrfach empfohlen. Es ist alternativ und Hochburg von Künstlern, Startups und Homosexuellen. Besonders das Viertel North Laine hat viel zu bieten. Hier besteht eine hohe Dichte an Cafés, Bars, Restaurants und Geschäften.

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Der Brighton Pier ist ein riesiges Vergnügungsareal. Hier ist immer Kirmes.

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Nach einer Woche England endlich das Nationalgericht: Fish and Chips

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Gardner Street inmitten des hippen North Laine Viertels

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Von Brighton nach Hastings

Raus aus der Stadt aufs Land. Nach dem Trubel der Stadt teilten wir uns die Hale Farm mit den tierischen Bewohnern.

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Hastings ist eine Stadt mit zwei Gesichtern. Die Altstadt mit vielen Antiquitätengeschäften und Gastronomie ist wunderschön und lädt zum Bummeln ein. Weiter westlich ist es dann weniger schön. Das zeigt das Dilemma der Region. Zwar ist die Küste touristisch attraktiv, dass spült aber noch lange nicht die Kassen voll.

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Wer hier Kaffee trinkt, fühlt sich gleich belesen: Hanushka Coffee House

London und Rückfahrt

London war eigentlich nur als kurzer Zwischenstopp geplant. Am Ende war es aber ein richtiges Highlight. Denn genau am Tag unseres Aufenthalts fand der Prudential Ride statt, ein riesiges Fahrradfahr-Event für das kilometerlang Straßen für Autos gesperrt wurden. Wir hatten genug Zeit und fuhren einfach mit, vorbei an Sehenswürdigkeiten wie Big Ben. Bevor wir dann zum Bahnhof Liverpool Street fuhren, machten wir noch einen kurzen Abstecher nach Camden. Allein für den Kaffee im The Coffee Jar hat sich das gelohnt.

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england_london_prudential_ride

Von London ging es dann weiter zur Fähre nach Harwich. Über Nacht fuhren wir bis Hoek van Holland, von dort aus mit dem Zug nach Hause.

Auch die Rückfahrt war sehr lang. Von Hastings, unserem letzten Ort auf der Radroute, bis nach Berlin dauerte es anderthalb Tage. Aber zum einen war auch diese Zeit sehr ereignisreich, zum anderen haben wir erneut gezeigt, wie weit man ohne Flugzeug kommt.

Und von der Kombination aus Radfahren und Reisen haben wir noch immer nicht genug und überlegen bereits, wo es nächstes Jahr hingehen könnte. Nach Portugal zum Beispiel. Vielleicht ja mit dem Nachtzug nach Lissabon.

Lose Liste von Orten, die wir besucht haben

  • Totnes
  • Fat Lemon
  • Beara Farm
  • Exmouth
  • Sidmouth
  • Salcombe Regis
  • Seaton Arts Café
  • Crabbs Bluntshay Farm Campsite
  • Hardy Monument
  • Greenwood Campsite, New Milton
  • New Forest NP (Yew Tree Heath, Wildpferde)
  • Pink Ferry, Warsash
  • Portsmouth (Moloch)
  • The Oven Campsite, Hayling Island
  • Strandpromenade zwischen Littlehampton und Lancing
  • The Barn Caravan park, Lancing
  • Sheepcote Valley Caravan Site, Brighton
  • Seaford bis Alfiston
  • Hale Farm, Chiddingly
  • Bexhill-on-Sea
  • Hastings, Shearbarn Holiday Park
  • Hanushka Coffee House
  • No. 23
  • London FreeCycle Ride
  • Camden Town The Coffee Jar

Nicht geschafft haben wir es nach Beachy Head. Das wurde uns zwar empfohlen, lag aber am Ende nicht auf unserer Route.

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